NDR: Lange Nacht des Videos


Vierstündige Live-Präsentation von Videokunst, 10.08.1985 in der Nordkette der ARD (NDR, RB, SFB, HR, WDR). 20 deutsche unabhängig produzierende Videoautoren zeigten jeweils fünf bis acht Minuten lange Ausschnitte aus ihren Arbeiten in einer öffentlichen TV-Show. Die Verwirklichung der guten Idee – ging voll daneben. Die Veranstalter wollten zu viel auf einmal: Videobänder, Live-Musik, Zuschauer, Moderation als Performance, Interviews mit den Künstlern – alles in einer Sendung.

Aus verschiedenen Gründen konnte auch ich meine Performance nicht richtig realisieren - ich wollte ein Fernsehbild komponieren - in der Sendung war lediglich eine Andeutung zu sehen. Ich hatte mir einen Glastisch bauen lassen, damit meine Füße von unten gefilmt werden konnten. Die Story dazu ist einfach: Ich zeige meine Füße im Fernsehen, weil im Fernsehen nur Köpfe zu sehen sind. Füße und Köpfe gehören aber zusammen. Köpfe zu zeigen ist eine Frage der Perspektive – Fernsehen ist die Perspektive des Kopfes – Kopf ist nicht live – Kopf ist Programm – Fernsehen ist Kopf-Programm. „Live“ im Fernsehen ist einstudiertes Programm – das ist es, was ich zeigen wollte. (Gerd Conradt)