1990 Sangit Waldner, „Healing Art Ensemble“ 1989 schenke ich meiner Tochter Alfa zum bestandenen Abitur eine Reise in die USA - und mir eine Reise nach Australien. In Byron Bay, dem östlichsten Ort Australiens mit einem der schönsten Strände, lernte ich Burnum Burnum kennen, den Mann, der für die Einigungsbewegung der Aborigines dieselbe Beutung hat wie Yasir Arafat für die Palästinenser. Auf früheren Reisen nach Indien hatte ich durch die Teilnahme an Meditationscamps erfahren, welche Bedeutung Stille hat. Die Begegnung mit Burnum Burnum füllte den Raum der Stille mit neuem Klang. Am 2. Weihnachtsfeiertag schenkte er uns eine Reise in die Geschichte seines Volkes. Bekanntlich erleben die Aborigines ihr Leben als Traum - auf Traumpfaden. An diesem heißen Weihnachtstag am Strand hatte ich auf der Traumreise mit Burnum Burnum gewissermaßen ein Urerlebnis. Aus großer Ferne schaute ich auf die Welt. Den tropischen Regenwald, die Stimmen der Tiere, das Rauschen des Meeres erlebte ich so, als wäre ich selbst der Ton. Zwischen meinem Körper und den Tönen gab es keine Trennung – ich war der Ton, der Ton war ich. Am Neujahrstag drehte ich mit der australischen Künstlerin Helena Wall einen kurzen Videofilm, „Life Dance Drama“, in dem wir das auf der Traumreise Erlebte spielerisch in Bilder umsetzten. Zurück in Berlin, auf der Suche nach Musik für das geschnittene Video, lernte ich den Obertonsänger Sangit Waldner kennen. Zusammen mit einigen Freunden spielte er live die Musik zu den Videobildern. In den folgenden Jahren eröffnete mir Sangit Waldner die Welt der Obertöne. Von ihm lernte ich die Techniken des Obertongesangs und das „Zirkularatmen“ für das Didjeridoo. Als Mitglied seiner Gruppe, des „Healing Art Ensembles“, beteiligte ich mich 1992 an der CD „The Circle of Healing“. Zusammen produzierten wir die Radiosendung „Eine kleine Geschichte der Obertonmusik“ für den Rias Berlin. 1993 organisierten wir „TRANCE-TRAUM“, ein Konzert mit „12 Didjeridoo-Spielern“ in der Ufa-Fabrik, Berlin-Tempelhof. Die drei Konzerte im Kinosaal waren ausverkauft. Die „BZ“ hatte das verheißungsvolle Konzert mit den unbekannten Instrumenten halbseitig mit Foto angekündigt. Menschen aus allen Teilen der Stadt wollten das Instrument der australischen Ureinwohnen kennenlernen. Anlässlich der Bewerbung Berlins als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2000 spielte das „Healing Art Orchester“ 1994 in einer weltweit übertragenen Livesendung zusammen mit Yat-Kha aus Tuva am Brandenburger Tor. 1994 beteiligte ich mich an der Reise „Find your Song“. Unter
Anleitung des Musikers und Autors Jim Nollman („Dolphins Dreamtime“)
musizierten wir auf dem Segelschiff Kairos rund um Gomera gemeinsam mit
Delphinen und Walen. Für diesen Zweck war die „Kairos“
mit speziellen Unterwasserlautsprechern und Mikrofonen ausgerüstet.
|