DER VIDEOPIONIER
Sechs Geschichten zur Stadtteilsanierung, 1973 - 1983
Regie: Gerd Conradt
Konzeption: Buescher, Conradt, Jahn, Rettinger
Kamera: Tom Preis
Dokumente: Gerd Conradt
Ton: Hartmut Jahn
Schnitt: Gerd Conradt, Michaela Buescher
Editor: Marcel Peragine
Musikkomposition: Frederic Rzewski
Produktion: Gerd Conradt Videoproduktion u.
ZDF, Das kleine Fernsehspiel
Format: Video, U-matic-HB, Farbe
Länge: 60’
Redaktion: Eckard Stein, Carl-Ludwig Rettinger
Erstsendung: 18.01.1984
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Inhalt: Der Videofilm erzählt
sechs Geschichten aus einem Sanierungsstadtteil (Berlin-Charlottenburg).
Die Geschichten porträtieren Personen: Eine alte Dame (Hildegard
Schotte), einen Architekten (Hardt-Waltherr Hämer), einen Videopionier
(Gerd Conradt), eine Verkäuferin (Ruth Schöneich), einen Politiker
(Dolf Straub), den Sprecher der Mieterinitiative und seine Frau (Achim
u. Anne Smith). Schwarz-Weiß-Aufnahmen von 1973 zeigen die Verwicklung
und den Kampf der einzelnen Personen zu Beginn der Sanierung. 1983 werden
die gleichen Personen mit dem alten Schwarz-Weiß-Material konfrontiert.
Die Videomontage der Bilder von damals und heute interpretiert das historische
Material und macht den „Stand“ (sanierungspolitisch, videotechnisch
und gesellschaftlich) sichtbar.
Preise: 1. Preis Video Culture /
New Media,Toronto, Canada; Sonderpreis Fotokina ITVA, Köln / 1. Marler
Video-Kunstpreis. Festivals: 14. Internationales Forum des Jungen Films,
Berlin, Videosektion / Festival Internacionales de Cine de San Sebastian,
Videosektion, Spanien / Worl-Wide-Videofestival, Den Haag, Holland / 3.
Kassler Dokumentar-Film-Fest / Videotage Saarbrücken
„Zehn
Jahre umspannt der Film 'Der Videopionier’ von Gerd Conradt. 1973
hat er begonnen, mit einer Videokamera die Auseinandersetzung um die Sanierung
eines Berliner Stadtteils zu dokumentieren. Er sammle Beweise, so kommentiert
er seine Arbeit; Beweise, die der Informationspolitik der Stadtverwaltung
und der großen Nachrichtenmedien eine ‚Gegenöffentlichkeit’
entgegensetzen wollen. … Dieser Idee hatte sich auch der vielleicht
prominenteste Fall, Jean-Luc Godard, verschrieben, als er sich der Videogruppe
'Dsiga Vertov’ anschloß. Vertov, den russischen Pionier des
dokumentarischen Films, berühmt durch 'Der Mann mit der Kamera’
von 1929, nennt Conradt als sein Vorbild; und er tut dies heute mit größerem
Recht als zu der Zeit, als er mit seiner Kamera die Sitzungen der Mieterinitiative
am Klausenerplatz und Interviews mit ihren Mitgliedern aufnahm. Das war
Dokumentation auf einfachstem Niveau, von Interesse vorrangig für
die unmittelbar Beteiligten. Vertov aber war ein Meister der Montage;
und eben die Montage-, ja Collagetechnik Conradts, das filmische Gewebe
von altem und neuem Material, das den früheren Demonstrationseffekt
durch vielfache Reflexionseffekte erweitert, macht den 'Videopionier’
sehenswert auch für das anonyme Publikum vor dem Bildschirm…
FAZ, Karsten Visarius, 20.01.1984
Literatur:
„Der Mann mit der Video-Kamera“, K.W., Der Tagesspiegel,
15.01.84
„Kostümprobe“, Joachim Hauschild, Süddeutsche
Zeitung, 15.01.84
„Der Videopionier“, Christa Schmidt, taz, 24.12.83
„Von ferne sehen“, BCH, Bauwelt, 17.02.84
„Der Videopionier“, WAL, Spectrum Film, 03/84
“Ein Kiez macht Karriere”, wie, Frankfurter Rundschau,
18.01.84
„Der Videopionier“, Teo Radevagen, zitty, 02/84
“Tapes von Conradt”, Thilo von Arnim, tip, 21/84
“Verratene eigene Geschichte”, Knut Hickethier, epd,
07/84
„Der Videopionier“, Wilhelm Roth, Film, 05/84
„Gerd Conradt: Un pionero del Video Documento“, egin,
16.09.84
“Bilder, auf die du dich stützen kannst“, Hartmut
Jahn, medium, 01/84
„The Videopioneer“, Michaela Buescher, Video Guide,
10/84
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