FARBTEST.3 Berlin 1968, Stockholm 2002, Venedig 2003
Inhalt: Farbtest.3 zeigt einen Staffellauf
mit roter Fahne. Rote Fahnen können Revolution ebenso bedeuten wie
Unterwerfung, Totalitarismus oder fröhliche Ausgelassenheit. Der
symbolische Kontext ändert sich mit dem Moment (Jahrzehnt) und dem
Ort des Geschehens.
Rot ist die Farbe aller Leidenschaften -
von der Liebe bis zum Hass. Es ist fast eine unscheinbare Arbeit, jener ‚Farbtest Rote Fahne', aber
sie illustriert die Delays and Revolutions des Ausstellungsthemas in überzeugender
Weise. Im Jahr 1968 war der Vater des Künstlers (Felix Gmelin) an einem
Film beteiligt, der unter der Regie von Gerd Conradt an der Film- und
Fernsehakademie Berlin in der Klasse von Michael Ballhaus entstand. ()
Das formale Experiment im "Farbtest" wurde zur direkten Agitation und
umgekehrt. Im Film sieht man die Studenten im Laufschritt eine rote Fahne
durch die Straßen von Berlin tragen. Der Farbtest gelingt, aber die rote
Fahne ist das Relikt einer politischen Bewegung, die spätestens seit der
Zeitenwende 1989 nur noch ein Stück Stoff ist. Als solches kann man dann
auch die Fahne ansehen, die die Freunde von Felix Gmelin vierunddreißig
Jahre später durch die Straßen Stockholms tragen, ebenfalls im Laufschritt.
In dem Nebeneinader von Original und Kopie aber wird diese Differenz erst
verdeutlicht…"
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